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Schiedsrichter Gregor Demmer hatte die Idee zu Vereinsticket
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  • Patrick Hausen
  • Neuigkeiten

Wie ein Schiedsrichter auf die Idee kam, Sportdeutschland zu digitalisieren

Gregor Demmer ist seit 2010 als ehrenamtlicher Fußball-Schiedsrichter für den FSV Trier-Tarforst aktiv. Im Sommer 2020 bekommt er hautnah mit, wie Sportvereine unter der Corona-Pause leiden – und entwickelt eine Idee, die heute bundesweit im Einsatz ist und Vereine aller Sportarten fit für die Zukunft macht.

"Einfach machen" - Wahl-Trierer mit Start-up-Mentalität

Gregor Demmer ist 32 Jahre alt und kommt gebürtig aus Nordrhein-Westfalen. Im Jahr 2008 zieht er fürs BWL-Studium nach Trier und bleibt. Das liegt sicher auch an der schönen Landschaft und dem guten Wein, vor allem aber an seinem Geschäftspartner Johannes Nicknig. Diesen lernt Demmer an der Universität Trier kennen. Im Jahr 2011 gründen sie ihr erstes gemeinsames Unternehmen, weitere folgen. Im Laufe der Jahre rufen sie einen Onlineshop für Modeschmuck sowie eine Flotte mobiler Fotoboxen ins Leben und verkaufen diese erfolgreich. Mit EURESAreisen bauen sie eine der größten Kreuzfahrtvermittlungen Deutschlands auf. "Die Theorie an der Uni ist schön und gut, aber ich wollte Praxiserfahrung sammeln, einfach etwas machen", blickt Demmer auf seine Anfänge als Unternehmer zurück.

Total Fansports Gründer Gregor Demmer und Johannes Nicknig

Gregor Demmer und Johannes Nicknig

Der Corona-Schock als Chance für Neues

Demmer und Nicknig machen ihre Sache ziemlich gut, jedenfalls zählt das Team von EURESA Ende 2019 rund 40 Mitarbeitende. Reederei-Partner wie AIDA und TUI Cruises zeichnen das Touristikunternehmen immer wieder aus, unter anderem als "Bestes AIDA Team", "Helden der Meere" und "Unsere Besten an Land".

“Corona hat uns natürlich ausgebremst und wir mussten uns etwas einfallen lassen, um das Team zusammenzuhalten”, erinnert sich Demmer zurück an den März 2020, als der weltweite Reiseverkehr zum Erliegen kam. Da EURESA von der Programmierung eigener Onlineportale bis hin zum Marketing stets alles selbst machte, kommt das Unternehmen auf die Idee, IT-Dienstleistungen anzubieten. In diesem Zusammenhang entwickelt das Saarburger Unternehmen ein Ticketsystem, mit dem Schwimmbäder ihren Betrieb nach dem ersten Lockdown wieder aufnehmen und die seinerzeit geltenden Coronaauflagen einhalten können.

"Hey Schiri. Könnt ihr uns helfen?"

Die Ticket-Lösung für Schwimmbäder spricht sich herum und wird von der lokalen Presse aufgegriffen. Nach einem Fußballspiel, das Gregor als Schiedsrichter leitet, kommt ein Mitarbeiter des Sportdezernats der Stadt Trier auf ihn zu. Ob die Lösung nicht auch Sportvereinen beim Restart nach der Corona-Pause helfen könne? Schließlich müssten auch diese zahlreiche Hygieneauflagen beachten. Bei einem Bier im Vereinsheim des FSV Trier-Tarforst reift die Idee, das bestehende System auf die Bedürfnisse des Sportvereins anzupassen und in eine Testphase zu starten.

Gregor Demmer als Schiedsrichter im Einsatz

Gregor Demmer als Schiedsrichter im Einsatz

Nach einigen Tests steht fest, dass das Ticketsystem Sportvereinen hilft und die Nachfrage groß ist. So groß, dass Demmer und Nicknig beschließen, die auf den Namen Vereinsticket getaufte Idee in eine eigene Unternehmung zu überführen. Hierzu gründen sie im Oktober 2020, gemeinsam mit einem Business Angel, die Total Fansports GmbH und überzeugen Investoren von einem Engagement. "Das erlaubt es uns, mit Vollgas an unserer Idee zu arbeiten und Vereinsticket immer weiterzuentwickeln”, so Demmer.

Von der Corona- zur Komplettlösung für Sportvereine

Seither entwickeln Demmer, Nicknig und ihr heute 24-köpfiges Total Fansports Team Vereinsticket immer wieter. Auf der für Amateursportvereine kostenfreien Plattform können sich Vereine genau die Lösungen herauspicken, die ihnen helfen. “Diese modernen Mittel erleichtern die tägliche Vereinsarbeit sowie die Ansprache von (Neu-) Mitgliedern und Sponsoren”, so Demmer.

 Wie Ehrenamtliche entlastet werden, zeigt sich am Beispiel der Mitgliederverwaltung: Mit Vereinsticket können Sportvereine ihre Mitgliederliste digitalisieren und durch die Mitglieder selbst pflegen lassen. Auch eine Trainingsplanungs-Funktion ist inbegriffen, inklusive termingebundener Kommunikation und einfacher An- beziehungsweise Abmeldung. Das spart unübersichtliche Chatverläufe und schont die Nerven von Sportler:innen und Trainer:innen.

Mit der kostenfreien Vereinsticket App haben Sportvereine einen direkten Draht zu ihren Anhängern. Darüber können Vereine Informationen wie kurzfristige Spielabsagen kommunizieren. Jeder Verein hat eine eigene Seite innerhalb der App. Darauf kann er sich, seine Angebote und seine vereinseigenen Werbepartner präsentieren.

  

Das Herzstück von Vereinsticket ist seit jeher das Ticketing. Vereine können sich einen eigenen Online-Ticketshop erstellen und darüber Karten für ihre Veranstaltungen und Spiele anbieten. Richtig spannend wird dies in Kombination mit dem Payment-Modul. “Damit versetzen sich Sportvereine innerhalb weniger Minuten in die Lage, bargeldlose Zahlungen entgegenzunehmen. Anschließend können sie Einzel- und auch Dauerkarten online verkaufen und die Zuschauer mit Kreditkarte oder Online-Überweisung bezahlen”, so Johannes Nicknig. 

Lösung für Vereine aller Sportarten

Von dieser Möglichkeit machen Vereine aus verschiedensten Sportarten und dem ganzen Bundesgebiet Gebrauch. Hierzu zählen der Baseball-Bundesligist Hamburg Stealers, der Motor Sport Club Bielefeld, die American Footballer der Königsbrunn Ants und der Eishockey-Verein Eifel-Mosel Bären aus Bitburg. “Randsportarten so professionell zu helfen, mit schnellem und zuverlässigem Support, ist einmalig. Der Ticketshop war schnell eingerichtet, gab es ein kleines Problem wurde mir innerhalb kürzester Zeit geholfen. Sehr zu empfehlen”, so Florian Maaß von den Saarlouis Hornets, die in der zweiten Baseball-Bundesliga spielen.

Auch der SV Lüxem und die FSG Ehrang-Pfalzel ermöglichen ihren Zuschauer:innen eine bargeldlose Bezahlung von Eintrittskarten. Das ist hygienisch, beschleunigt den Einlass und ermöglicht den Vereinen, das kulinarische Angebot für die Heimspiele besser zu planen – sie wissen vorab, wie viele Zuschauer kommen.

Der Kreis Junger Unternehmer (KJU) Trier zeichnet Gregor Demmer für die Vereinsticket Idee mit dem KJU-Existenzgründerpreis 2021 aus. Die Jury begründet die Entscheidung wie folgt:

Mit seiner digitalen, sponsorfinanzierten Plattform Vereinsticket können Vereine die Kommunikation mit ihren Fans, die Mitgliederverwaltung, die Trainingsplanung und das Zuschauermanagement organisieren. Eine Geschäftsidee mit viel Potenzial […] – und das deutschlandweit. Plus: ein toller gesellschaftlicher Beitrag eines kompetenten, positiven, hochmotivierten Gründers.

KJU Trier
Gregor Demmer erhält KJU Existenzgründerpreis 2021 für Total Fansports bzw. Vereinsticket

Gregor nimmt KJU-Existenzgründerpreis entgegen (© Bild: Frank Martini)

Ehrenamtliche werden entlastet

Viele weitere Vereinsticket Funktionen entlasten Ehrenamtliche in den Vereinen. Dazu zählt das Modul Sportstätten-Belegungsmanagement: Das erleichtert die Auslastungsplanung von Trainings- und Wettkampfstätten. So lassen sich Sporthallen und -plätze in mehrere Felder unterteilen und deren Belegung im Kalender verwalten. Praktisch: Vereine können den Belegungsplan öffentlich sichtbar machen und mit anderen Vereinen, Schulen und Kommunen teilen.

Die Reitsportgemeinschaft Saarburg hat Vereinsticket erfolgreich genutzt, um die Helferpläne für die 57. Saarburger Reitertage zu organisieren. Die Ehrenamtlichen konnten sich vor dem Event für ihre Schichten anmelden und jederzeit nachschauen, wann und wo sie im Einsatz sind. Niemand musste eine Liste führen, da jede:r sich per Handy selbst eintragen konnte.

Vereinsticket ist kostenfrei für Amateursportvereine

Diese und viele weitere Vereinsticket Funktionen sind komplett kostenfrei für Amateursportvereine. Vereinsticket-Miterfinder und Hobby-Schiedsrichter Gregor Demmer erklärt, wie das möglich ist: „Den Vereinen fehlt das Geld für eine umfassende Digitalisierung. Aber sie verfügen über eine große Relevanz und zahlreiche Anhänger, was sie interessant für Sponsoren macht. So kamen wir auf die Idee, nicht die Vereine, sondern diejenigen für Vereinsticket bezahlen zu lassen, die den Amateursport unterstützen und in diesem attraktiven Umfeld auf sich aufmerksam machen möchten.“ 

Dazu zählen Sparkassen und Volksbanken, Sportgerätehersteller und die BARMER Trier. Letztere bietet, gemeinsam mit Vereinsticket, eine ganz besondere Aktion an: SpielerFit. Sobald ein Sportverein Vereinsticket nutzt, kann er das gleichnamige Modul aktivieren. Teilnehmende Mannschaften erwartet ein Besuch durch einen BARMER-Gesundheitsexperten beim Training. Er bestimmt dort die genaue Körperzusammensetzung aller Teilnehmenden mit einer speziellen Waage. Die Analyse liefert wertvolle Informationen, unter anderem mit Blick auf die Fett- und Muskelanteile im Körper. Der BARMER-Experte bespricht die Werte mit den Sportler:innen und gibt Tipps, um Verletzungen vorzubeugen und gezielte Trainingsimpulse zu setzen.

Vereinsticket macht also nicht nur Vereine, sondern auch Vereinssportler:innen fit für die Zukunft. Lege daher gleich los und profitiere von vielen hilfreichen (Digital-)Lösungen für deinen Sportverein!

Grafik Vereinsverwaltung
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Du hast Fragen zu Vereinsticket? Unsere Club Manager:innen helfen dir gerne weiter, dazu stehen dir vielfältige Support-Möglichkeiten zur Verfügung.

  • Club Managerin Emma
  • Club Manager Pascal
  • Club Manager Philipp
  • Club Manager Ramon
  • Club Manager Nico


Vereinsticket, Schiedsrichter

Patrick Hausen Patrick Hausen

Patrick Hausen | CMO

Als Kind hat Patrick im Verein geturnt, regelmäßig das Sportabzeichen abgelegt und Fußball gespielt. Letzteres versucht er auch heute noch; meistens in der AH, ab und an in der zweiten Mannschaft des FC Könen. Der Politikwissenschaftler interessiert sich vor allem für die gesellschaftliche Bedeutung von Sportvereinen. Er liebt es, spannende Personen aus dem organisierten Sport zu interviewen und deren Wissen in Form unserer “Vereinstalk”-Reihe an Interessierte weiterzugeben.
Patrick Hausen

Patrick Hausen | CMO

Als Kind hat Patrick im Verein geturnt, regelmäßig das Sportabzeichen abgelegt und Fußball gespielt. Letzteres versucht er auch heute noch; meistens in der AH, ab und an in der zweiten Mannschaft des FC Könen. Der Politikwissenschaftler interessiert sich vor allem für die gesellschaftliche Bedeutung von Sportvereinen. Er liebt es, spannende Personen aus dem organisierten Sport zu interviewen und deren Wissen in Form unserer “Vereinstalk”-Reihe an Interessierte weiterzugeben.
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